April ist Bärlauchzeit

Am vergangenen Wochenende war ich gleich in 2 Bärlauchgebieten der Region unterwegs, denn im April ist Bärlauchzeit. Um es gleich vorweg zu nehmen: so ganz zufrieden bin ich nicht mit der Ausbeute: mein Zielfoto, das ich vorher im Kopf hatte, ist nicht dabei. Bleibt die Hoffnung, dass ich es vielleicht noch in einem anderen Bärlauchgebiet der Region machen kann, denn in erster Linie lag es am fehlenden Motiv, dass ich so wie in meiner Vorstellung nicht gefunden habe. Wenn ich fotografieren fahre, versuche ich Bilder, die ich machen möchte, zu previsualisieren. Das hilft mir später im "Wald vor lauter Bäumen" eben doch ein Ergebnis zu bekommen. Doch wenn man nicht sein Zielmotiv findet, hilft es trotzdem offen für andere Bilder zu sein. Ich versuche immer das grosse Ganze festhalten wie auch ein Auge für Details zu haben - nur so kann man mit der Serie "eine kleine Geschichte erzählten". Schaut Euch nur den Beginn eines guten Films an: oft fangen sie mit der Totale an und ziemlich schnell kommen dann Bildwechsel zu Detailaufnahmen oder es geht umgekehrt von einem geheimnisvollen kleinen Ausschnitt zu einem grossen Szenario.

 

Von der Ausrüstung her hatte ich zwei unterschiedliche Kameras (unterschiedlicher Hersteller) dabei. Neben einem Standardzoom hatte noch ein leichtes Teleobjektiv (bis umgerechnet 200mm im Vollformat) im Rucksack. Ein Weitwinkelobjektiv erschien mir nicht notwendig: die Wälder hier sind teils so chaotisch, da ist es oft nicht vorteilhaft zu viel ins Bild zu packen; mir ist ein komprimierter Blick lieber und mit einem Standardzoom lässt sich ja auch schon einiges abdecken. Als Filter hatte ich zusätzlich bei einer der Touren noch ein Stativ und einen Polfilter dabei, der Spiegelungen auf Oberflächen neutralisiert und Farben verstärken kann. Das Stativ nutzte ich bei meinen eher weiten Aufnahmen zum Einsatz: um eine bessere Schärfe von vorn bis hinten zu erreichen, nutze ich hier die Technik des Fokusstacking - also mehrere Bilder mit unterschiedlichen Fokuspunkten von der gleichen Stelle, die dann später am Rechner zu einem einzigen Bild mit einer durchgängigeren Schärfe zusammengerechnet werden. Einige Kameras machen das schon intern, ich gehe da aber lieber den klassischen Weg und mache das nachträglich. So habe ich die Möglichkeit fehlerhafte Artefakte im Endbild, die bspw. durch Bewegung von Blättern oder eines Tieres zwischen den einzelnen Bildern entstanden sind, noch zu korrigieren. Die gleiche Technik nutze ich auch gerne in der Makrofotografie. Grundsätzlich kann man so ein Fotostacking mit Photoshop machen. Doch wenn es aufwendiger wird, haben andere Programme Vorteile. Ich nutze Helicon Focus, aber auch Zerene Stacker ist sehr beliebt.

 

Hier nun eine Auswahl meiner Fotos. Und wer weiss - vielleicht kann ich mein Zielfoto ja in der kommenden Zeit noch nachreichen .. .